Energiegeladene Räume aus reiner Farbe
"... Seit 1997 sorgen wechselnde Kleinst-Ausstellungen mit Carola Höltings eigenen Bildern oder mit Werken anderer KünstlerInnen für überraschende Einblicke in der Weender Thiestraße in Göttingen. Derzeit verbreiten die Strandgemälde Höltings sonnige Gelassenheit. Landschaftsbilder nennt die Künstlerin den "Pflichtteil" ihres Werkes. Die Übertragung skizzierter oder fotografierter Vorbilder aus der Natur ins Ölgemälde nützt sie zur Schulung ihrer malerischen Technik. Das Herz der Künstlerin hängt jedoch an den Werken, die sie selbst als "Kür" oder "wahre Höltings" bezeichnet. Während die Landschaftsbilder Außenwelten realistisch wiedergeben, macht die Künstlerin in den "Höltings" Unsichtbares sichtbar. Was diese Bilder darstellen ist nur intuitiv wahrnehmbar. Das Innenleben von Menschen, ihre Beziehungen und Gefühle gehören zu den Themen, ebenso Lichterscheinungen, Engel und geheimnisvolle Erdwesen. 

Beeindruckende Höltings
Konturierte Ausformungen von Räumen und Körpern bilden in dieser Werkgruppe die Vorstufen zu Kompositionen auf der Schwelle zur Abstraktion. Beeindruckend sind vor allem diejenigen "Höltings", die sich am weitesten von der konkreten Form lösen.Figuratives ist darin auf

 

 


Andeutungen reduziert, die Bildfläche scheint aufgebrochen zu einem energiegeladenen Raum aus reiner Farbe.
Ob sich das Werk Carola Höltings tatsächlich so scharf in Darstellungen von Außen- und Innenwelt trennen lässt, wie die Künstlerin meint, ist durchaus zu diskutieren. Betrachtet man einmal die wunderschönen Wolkenformationen vieler Landschaftsbilder, so ergeben sich auffallende Ähnlichkeiten zu den abstrakten Farbkonstellationen der "Innenwelten". Umgekehrt sind manche der mystisch durchwehten "Innenwelten" durch Perspektive und Figuren reichlich fest an die Kategorien der äußeren Realtität gebunden."Pflicht" und "Kür" Carola Höltings sind demnach keineswegs so unterschiedlich wie die Begriffe suggerieren.
Und das ist gut so,
besser könnten sie sich kaum ergänzen"


Pressebericht vom 30.8.1999
(Göttinger Tageblatt)

 

 

 

 Carola Hölting
-freischaffende Künstlerin-
lebt und arbeitet seit 1981
in Göttingen

Ausstellungen:

  • 1993 erste größere Bilderausstellung
    in der Praxis Beate Westendorf
  • 1996 Krankenhaus Weende/Göttingen
  • seit 1997 ständige kleine Ausstellungen im neuen Atelier
  • 1998 Haus der offenen Tür
  • Thiehaus in Göttingen/Weende
  • 1999 Notdienstambulanz Göttingen
  • 1999 Christopheruskirche Göttingen
  • 2002 St. Vinzenz-Bildungshaus Hildesheim
  • 2002/2003 Epiphanienkirche Berlin/Charlottenburg
     

Wie Gerüste aus Licht

""Materie gleich Energie" schloss Anfang des Jahrhunderts Albert Einstein und machte damit der Philosophie vom kleinsten physikalischen Teilchen den Garaus. "Energie gleich Farbe" folgerte Ende des Jahrhunderts Carola Hölting und schuf fortan Körper aus Licht statt aus malerischer Masse.
 Figuren und Formen in den Bildern der Göttinger Künstlerin besitzen nur selten Bodenhaftung und definitive Konturen. Sie schweben vielmehr  Gerüste aus Licht pder Flüssigkeiten in der Schwerelosigkeit tiefer, dunkler Hintergründe. Inspiration für ihre Malereien in Öl oder Tusche jedoch schöpft Carola keineswegs aus physikalischen Therorien. Ihre Musen sind metaphysisch.

Pressebericht vom 10.12.99 

(Göttinger Tageblatt)